Museum Regiunal Savognin

Graubünden, Schweiz

Die Liegenschaft Museum Curvanera ist ein eindrückliches Zeugnis der Lebensweise unserer Vorfahren. Der älteste Teil des Hauses bestand aus einem Wohnturm aus dem 13.Jh. Das Volumen der Liegenschaft wurde dann über die Jahrhunderte den Bedürfnissen angepasst. So erhielt im 15.Jh. der Wohnturm einen zweistöckigen Anbau aus gestrickten Holzbalken. Ende des 16.Jh. wurde der Strickbau (Blockbau) an der Außenfassade mit einer Mantelmauer abgedichtet. Die größte Erweiterung und die heutige Form erhielt das Haus im Jahre 1769. Ebenfalls zu dieser Zeit wurde der dazugehörige Stall erstellt.

Im Jahre 1979 kaufte die Gemeinde Savognin die Liegenschaft und stellte sie der Stiftung »Museum Curvanera« zwecks Errichtung eines Museums zur Verfügung. Mit viel Idealismus und Sachkenntnis wurde das Haus in den Jahren 1980–81 restauriert und 1982 mit einem großen Volksfest eingeweiht. In der Stube mit einer gotischen Holzdecke finden seit Jahren die zivilen Trauungen statt. Im Museum werden jährliche Sonderausstellungen veranstaltet und in der Saison sind Haus und Stall zu bestimmten Zeiten geöffnet.

Anlässlich der Eröffnung der Sonderausstellung zur Thematik der Schwabengänger-Kinder wurden von Mitte Juni 2013 bis Ostern 2014 in fünf Räumen des Museums Gründe und Bedürfnisse dieser Emigration aufgezeigt. Am Beispiel der Geschichte dreier Kinder erfährt der Besucher mehr über deren nicht immer leichtes Arbeitspensum in Oberschwaben. Die nachfolgende reduzierte Dauerausstellung wird in enger Kooperation mit dem Bauernhaus Museum in Wolfegg in Oberschwaben realisiert.

 

Savognin

Savognin hieß bis 1890 offiziell Schweiningen und ist der Hauptort des Kreises Surses und das Zentrum des Tales. In dem Dorf mit knapp 1000 Einwohnern befinden sich der Sitz der Kreisverwaltung, das Kreisspital und die Tal-Sekundarschule. Unmittelbar südlich des Dorfs liegt an der Julierstrasse das markante Hügelplateau Padnal, ein bedeutender bronzezeitlicher Siedlungsplatz aus der Zeit etwa 2000–1700/1600 v.Chr.

Der schon zu Lebzeiten weltbekannte Maler Giovanni Segantini (1858–1899) war von der Landschaft des Oberhalbsteins und des dort vorherrschenden Lichts so begeistert, dass er sich 1886 in Savognin niederließ und bis 1894 mit seiner Familie im Haus »Peterelli« lebte. In dieser Zeit entwickelte er den Divisionismus, eine Maltechnik mit dicht nebeneinander gesetzten Pinselstrichen in reinen, ungemischten Farben, die erst aus der Distanz ihre Wirkung entfalten.