Alter Pfarrhof Balzers
Liechtenstein
Das Areal des Alten Pfarrhofs in Balzers war einst das religiöse Zentrum des Dorfes und stellt ein einmaliges Ensemble im Fürstentum Liechtenstein dar. Zu ihm gehören das barocke alte Pfarrhaus mit ummauertem Garten, umgeben von einer Obstbaumwiese, der grosse alte Pfarrstall, der Standort der beim Dorfbrand 1795 zerstörten Pfarrkirche, Reste der Einfassung vom alten Friedhof, das benachbarte Frühmesserhaus und ein Brunnenplatz. Bis 1981 bewohnten Geistliche das Pfarrhaus auf der Egerta. Danach diente es unterschiedlichen Zwecken. 2011 wurde der Alte Pfarrhof zum Balzner Kulturzentrum umgestaltet, in dem neben Ausstellungen auch kulturelle Anlässe unterschiedlichster Art durchgeführt werden.
Liechtenstein
Das Fürstentum Liechtenstein mit seinen elf Gemeinden und rund 36'000 Einwohnern liegt im oberen Rheintal zwischen Vorarlberg und der Schweiz. Aufgrund dieser geografischen Lage war Liechtenstein Durchgangsland für die Schwabenkinder aus Graubünden. Liechtenstein selbst stellt jedoch auch ein Herkunftsgebiet der Schwabenkinder dar. Liechtenstein war bis zum Zweiten Weltkrieg ein Auswanderungsland. Hunderte von Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner zogen jährlich vorübergehend in die Fremde, um Arbeit zu suchen. Neben Erwachsenen betraf dies auch schulpflichtige Kinder. Die Zahl der liechtensteinischen Kinder, die spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts und bis zum Ersten Weltkrieg nach Oberschwaben zogen, um sich als saisonale Arbeitskräfte an die dortigen Bauern zu verdingen, wird auf mehrere Hundert geschätzt.
Buab, ma duat di is Schwoobaland!
Das Kulturzentrum widmet den liechtensteinischen Schwabenkindern einen Raum; hier finden sich die einzigen bekannten Erlebnisberichte zweier Liechtensteiner Schwabenkinder. Außerdem helfen Stammbaumbücher und die überregionale Schwabenkinder-Datenbank bei der Suche nach Schwabenkindern aus der eigenen Familie oder dem Bekanntenkreis.