Museum St. Anton am Arlberg
Tirol, Österreich
Das Museum St. Anton am Arlberg ist in der „Villa Trier untergebracht, welche der deutsche Industrielle Bernhard Trier 1912 nach Plänen von Hanns Kornberger errichten ließ. Das stilvolle Anwesen erlebte während des 20. Jahrhunderts verschiedene Besitzer und Bewohner, bis es 1971 in den Besitz von Gemeinde und Tourismusverband überging. Seit 1980 ist hier das Museum St. Anton am Arlberg untergebracht. Mit dem dazugehörigen Park bietet dieses einen idealen Rahmen, um die Geschichte St. Antons zu vermitteln und zum Verweilen einzuladen. Im Erdgeschoß befindet sich das Restaurant Museum – in den Räumen der ehemaligen Villa kann hier exklusiv gespeist werden. In der Sonderausstellung im Oberschoß wird die Entwicklung von St. Anton am Arlberg seit dem Mittelalter beschrieben. Dargestellt werden unter anderem die Geschichte des Weges über den Arlberg mit der Gründung des Hospizes in St. Christoph, der Bau der Arlbergbahn sowie die Entstehung des Skisports am Arlberg und die Entwicklung des modernen Fremdenverkehrs, welcher St. Anton am Arlberg zu heutiger Bekanntheit verholfen hat.
St. Anton am Arlberg
Die Gemeinde St. Anton am Arlberg besitzt als westlichster Ort des Stanzertals den größten Flächenanteil des Tales. Die Gesamtflächte beträgt 165 km², womit St. Anton die Größe des gesamten Fürstentums Liechtenstein übertrifft. Seit dem Mittelalter wechselte der Name der Gemeinde fünfmal: Aus der 1275 erwähnten „Vallis taberna“ wurde das spätere Stanzertal, bis sich Anfang des 19. Jahrhunderts für kurze Zeit der Name des Ortsteils St. Jakob durchsetzte. Ab 1811 hieß die Gemeinde Nasserein und wurde schließlich 1927 offiziell in St. Anton am Arlberg umbenannt.
Die Geschichte St. Antons – und insbesondere jene des Ortsteils St. Christoph – ist auf das Engste mit dem Verkehr über den Arlberg verbunden. Die Eröffnung der 1880 bis 1884 erbauten Arlbergbahn setzte die Entwicklung des Fremdenverkehrs in Gange, der die Geschichte St. Antons im 20. Jahrhunderts prägen sollte. Der Skilauf und die in St. Anton von Hannes Schneider geleitete Arlbergschule trugen das Ihrige dazu bei, dass der Ort heute als Skidestination Weltruf genießt. Mittlerweile werden jährlich über eine Million Nächtigungen erzielt werden und an die 9.000 Gästebetten stehen zur Verfügung. 34 Seilbahn- und Liftanlagen der Arlberger Bergbahnen AG erschließen das weitläufige Skigebiet und haben eine stündliche Gesamtförderleistung von 46.770 Personen. Die Einwohnerzahl hat sich in den letzten 100 Jahren verdreifacht.
St. Anton und die Schwabenkinder
Bis zum Ersten Weltkrieg zogen alljährlich Kinder aus St. Anton zur Arbeit ins Schwabenland. Im Museum wird an diese erinnert. Auf Initiative des Museumsvereins St. Anton wird am Weg der Schwabenkinder außerdem beim Hospiz St. Christoph eine Station eingerichtet. Diese erinnert an die Tradition, dass die vorbei ziehenden Schwabenkinder von der St. Christophorus-Statue in der Kapelle ein Stück Holz wegschnitzten und mitnahmen, das sie in der Ferne vor dem Heimweh bewahren sollte.