Klostertal Museum Wald a. A.

Vorarlberg, Österreich

Das Klostertal Museum in Wald am Arlberg ist im ehemaligen „Thöny-Hof“ in Außerwald, Haus Nr. 11 untergebracht. Die wechselhafte Geschichte des Anwesens und seiner Besitzerfamilien Wachter, Schuler und Thöny lässt sich bis zu seiner Erbauung um die Mitte des 17. Jahrhunderts nachvollziehen. Bis 1959 war der Hof bewohnt und bewirtschaftet; in jenem Jahr verließ Valentin Thöny dann seine Heimat, um in Innsbruck Theologie zu studieren. Seit damals stand das Anwesen mehr oder weniger leer. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass es nicht durch Umbauten verändert wurde und sich ein großer Teil der ursprünglichen Gerätschaft erhalten hat. Seit dem Beginn der 1980er Jahre bemühte man sich im Klostertal um die Errichtung eines Talschaftsmuseums. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort stießen die Verantwortlichen auf den „Thöny-Hof“, der in mehr als 10jähriger Arbeit als Museum adaptiert wurde. Im Juni 1994 konnte das neu geschaffene Klostertal Museum seiner Bestimmung übergeben werden. Das Klostertal Museum wurde von vornherein als ein Museum „der etwas anderen Art“ konzipiert und sollte sich von allem „Heimattümelnden“ absetzen. Dabei sind vier Schwerpunkte gesetzt worden, welche der realen Geschichte des Tales entsprechen: Bäuerliches Wohnen und Arbeiten; Geschichte, Sozialgeschichte und Künstlerpersönlichkeiten; Verkehrsgeschichte, Eisenbahn, Post und Fremdenverkehr; Wechselausstellungen. Dem Besucher – ob Einheimischer oder Gast – soll Einblick in die Geschichte des Klostertales und der Menschen, die hier lebten, gegeben werden, ohne jedoch den Eindruck einer „guten, alten Zeit“ entstehen zu lassen. Im Rahmen des Österreichischen Museumspreises wurde das Klostertal Museum 1997 mit dem Anerkennungspreis für besondere Leistungen um das Museumswesen ausgezeichnet. Außerdem erhielt es 2004 das Österreichische Museumsgütesiegel.

Angebote im Museum

In der Dauerausstellung des Klostertal Museums wird das Schicksal der Schwabenkinder Franz Kohler und Quirin Zortea exemplarisch vorgestellt.

Klostertal

Das Klostertal erstreckt sich in einer Länge von rund 30 Kilometern von Bludenz bis zum Arlbergpass und bildet das Verbindungstal von Vorarlberg Richtung Osten Österreichs. Bedingt durch die verkehrsgeografische Lage spielte der Verkehr eine wichtige Rolle bei der Besiedelung des Tales. Die Landwirtschaft reichte über Jahrhunderte nicht aus, um die Bevölkerung der Region zu ernähren. Viele waren deshalb zur saisonalen Auswanderung gezwungen. Ein Bericht aus Dalaas aus dem Jahr 1857 verdeutlicht dies: Ein Viertel der Einwohner des Ortes befand sich – zumindest teilweise – zur Arbeit in der Fremde. Demzufolge spielte auch das Schwabenkinderwesen im Klostertal eine große Rolle. Der mühsame Weg Richtung Oberschwaben wurde im Jahr 1884 durch die Eröffnung der Arlbergbahn entscheidend erleichtert. Mit ihren zahlreichen Tunnels, Brücken und Viadukten bildet diese Bahnstrecke bis heute ein besonderes Merkmal der Region.