1625
Die erste Erwähnung einer Kinderwanderung
Der Pfleger (Verwalter) auf Schloss Bludenz, Johann Conrad Kostner, Schreibt, dass Kinder aus dem Montafon jedes Jahr zum Hüten nach Ravensburg und Überlingen ziehen.
„wol ziechen alle jahr zue früelings Zeitten vil Khinder auf die huett nacher Rauensburg”
1796
Erstmals werden Zahlen genannt
Der Volkskundler Josef Rohrer berichtet über 700 Kinder, die jährlich aus dem Bezirk Imst in Tirol nach Schwaben ziehen.
„Auch die Kinder werden frühzeitig ihren Müttern im Montafonertale entrissen”
1836
Volksschulgesetz
Erste allgemeine Schulpflicht im Württemberg für württembergergische Kinder wird eingeführt.
1847
Eröffnung der Eisenbahnstrecke Ravensburg-Friedrichshafen
Schwabenkinder können mit der Bahn von Friedrichshafen auf den Ravensburger Hütekindermarkt fahren.
1864
Regina Lampert als Hirtenkind in Schwaben
Als 10-Jährige ist Regina das erste Mal im Schwabenland. In ihrer Autobiografie schreibt sie über ihre Erlebnisse.
1891
Gründund des Hütekindervereins
Der Verein organisiert die Reise und die Vermittlung österreichischer Hütekinder.
„Zum Wohle der Hütekinder ein Verein”
1891
„Sklavenmarkt”
Anprangerung des Hütekindermaktes als „Sklavenmarkt” in der deutschsprachigen Zeitung „Cincinnatier Volksblatt”.
„Die Kinder werden tatsächlich, wenn auch nur temporär, in die Sklaverei verkauft”
1921
Einführung der Schulpflicht für ausländische Kinder in Württemberg
Nun sind offiziell auch die Schwabenkinder in Württemberg schulpflichtig.
1993
Hungerweg
Der Jugendroman von Othmar Franz Lang erscheint.
2002
Der Roman
„Die Schwabenkinder - Die Geschichte des Kaspanaze” von Elmar Bereuter erscheint als Roman.
2012
Eröffnung der Schwabenkinderausstellungen
Partner aus fünf europäischen Ländern beteiligen sich mit eigenen Beiträgen an dem grenzüberschreitenden Interreg IV-Projekt.
17. Jh.
Hütekinder in Ravensburg
Der Ravensburger Wochenmarkt ist als Sammel- bzw. Vermittlungsplatz von Hütekindern genannt.
1774
Einführung der Schulpflicht in Österreich durch Kaiserin Maria Theresia
Eine Befreiung von der Schulpflicht zu erhalten ist nicht allzu schwer.
„Alle sechs- bis zwölfjährigen Kinder sind zum Schulbesuch verpflichtet”
1829
Erste Schriftliche Erwähnung eines speziellen Hütekindermarktes in Ravensburg
Das „Correspondenzblatt des Württembergischen Landwirtschaftlichen Vereins” berichtet über den Ravensburger Hütekindermarkt:
„Ein besonderes Interesse gewährt auch der jedes Frühjahr in Ravensburg stattfindende Markt mit Tyroler- und Schweizer Kindern”
1858
Eröffnung der Bahnstrecke zwischen Rheineck und Chur
Graubünder Schwabenkinder können einen Teil ihres Weges nun mit der Bahn fahren.
„Pfeifen und Glockensignale ertönten und schon zog pustend die Lokomotive an” (berichtete das ehemalige Schwabenkinder Jacob Stoffel)
1884
Eröffnung der Arlbergbahn
Tiroler und Südtiroler Schwabenkinder können nun einen Teil der Strecke mit der Bahn zurücklegen.
ca. 1891
Dampfschifffahrt auf dem Bodensee
Die Schwabenkinder kommen in Friedrichshafen mit dem Schiff an - nun verlagert sich auch der Hütekindermarkt von Ravensburg nach Friedrichshafen.
1914-1918
Erster Weltkrieg
Rückgang der Schwabengängerei: 1915 wird der Hütekinderverein aufgelöst.
1920er
„Schwabenkinderzuge”
Trotz der herrschenden Schulverordnungen kommen weiterhin Vorarlberger (auch manche Tiroler) Kinder, meist mit dem Zug nach Schwaben.
1940er/1950er
Ende des Schwabengehens
Die letzen Kinder kamen, wenn auch nur noch vereinzelt, in den 1940er und 1950er Jahren auf die Höfe Schwabens.
1998
Sonderausstellung in Ravensburg
Das städtische Museum in Ravensburg zeigt im Vogthaus die Sonderausstellung zum Thema Schwabenkinder.
2003
Der Film
Der Spielfilm „Die Schwabenkinder” erhält den Deutschen Fernsehpreis.